Stellungnahme 2021 des VVÜ zur geplanten Bebauung
im Bereich der Kleingärten an der Rauensteinstraße
Im Bereich der Kleingärten an der Rauensteinstraße hat der Gemeinderat Anfang 2021 mehrheitlich die Aufstellung eines Bebauungsplanes für Geschosswohnungsbau beschlossen.
Der Verschönerungsverein Überlingen spricht sich nach wie vor entschieden gegen die Bebauung dieses insgesamt hochwertigen Landschaftsraumes aus, auch wenn es diesmal um eine Teilbebauung nur des Kleingartengeländes und des angrenzenden Feldgehölzes geht. Der gesamte Bereich ist im Flächennutzungsplan wohlüberlegt und zu Recht als öffentliche Grünfläche „Landschaftspark St. Leonhard“ ausgewiesen.
Während der letzten 1 ½ Jahren Corona-Pandemie haben zahlreiche Menschen ihr eigenes Wohnumfeld und die Erholungsräume in Überlingen, welche sie zu Fuß oder mit dem Rad erreichen können, noch mehr schätzen gelernt.
Den Landschaftsraum an der Oberen St. Leonhard-Straße/Rauensteinstraße mit seinen außergewöhnlichen Aussichts- und Ruheplätzen nutzen zahlreiche Erholungssuchende, Einheimische, Gäste sowie Patienten der Kliniken. Sie spazieren, radeln oder gärtnern dort, genießen die Landschaft und lassen den Blick über die Wiesen und den See zu den Alpen schweifen. Ähnlich attraktive, ja atemberaubende Aussichtspunkte in unmittelbarer Nähe der Wohnbebauung sucht man in unserer Stadt lang. Zuletzt ist der Aussichtspunkt am Schättlisberg durch Bebauung verloren gegangen, nun drohen möglicherweise auch Einschränkungen des Aussichtspunktes Härlen im Westen der Stadt.
Derzeit ist der Siedlungsrand im Überlinger Osten bis auf die neuere massive Bebauung in der hinteren Rauensteinstraße hervorragend eingegrünt, nicht zuletzt durch die Kleingärten und die Bäume an der Rauensteinstraße. Eine mehrgeschossige Bebauung an dieser Stelle würde weit sichtbare Wunden schlagen. Und schnell den freien Blick auf den See für alle auf immer verstellen. An diesem hochwertigen Übergang von der Siedlung in die freie Landschaft verbietet sich daher allein aus dem Blickwinkel des Landschaftsbildes jegliche weitere Bebauung.
Eine Bebauung in diesem hochsensiblen Landschaftsraum wurde schon 2012 nach einem Aufschrei der Bevölkerung wie auch 2019 wieder ad acta gelegt. Heute - nach den Erfahrungen der Pandemie - ist dies mit Blick auf die vorrangigen Interessen der Allgemeinheit wie Gesundheit und Wohlbefinden der Bevölkerung, eine vielfältige Natur und Landschaft und Klimaanpassung mehr denn je unverantwortlich.
Verschönerungsverein Überlingen
Der Vorstand
Blick vom St. Leonhard
Stellungnahme des VVÜ zur geplanten Bebauung an der Oberen St. Leonhard-Straße/Rauensteinstraße
14.12.2019
Am Mittwoch berät der Gemeinderat über die Aufstellung eines Bebauungsplanes für ein Wohngebiet im Umfeld der St. Leonhard-Kapelle von der Rauensteinstraße bis zur Oberen St. Leonhard-Straße mit einer Fläche von 2,5 ha. Der Verschönerungsverein Überlingen spricht sich entschieden gegen eine Bebauung dieses Landschaftsraumes aus.
Bei dem Gebiet an der Oberen St. Leonhard-Straße/Rauensteinstraße handelt es sich um ein Naherholungsgebiet von besonderer Bedeutung. Zahlreiche Erholungssuchende, Einheimische, Gäste sowie Patienten der Kliniken nutzen dieses Gebiet mit seinen außergewöhnlichen Aussichts- und Ruheplätzen gleichermaßen. Sie erholen sich dort und genießen die Landschaft, den Blick auf den See und die Alpen. Ähnlich attraktive, ja atemberaubende Aussichtspunkte in unmittelbarer Nähe der Wohnbebauung sucht man in unserer Stadt lang. Zuletzt ist der Aussichtspunkt am Schättlisberg durch eine unsensible Bebauung verloren gegangen.
An diesem hochwertigen Übergang von der Siedlung in die freie Landschaft verbietet sich allein aus dem Blickwinkel des Landschaftsbildes jegliche Bebauung. Negatives Anschauungsbeispiel bietet die massive Bebauung in der hinteren Rauensteinstraße.
Zahlreiche beliebte Spazier- u. Wanderwege sowie Radwege führen aus der Stadt und den direkt angrenzenden Wohngebieten heraus in und durch das geplante Gebiet. Nicht umsonst ist dieses Gebiet Teil des Landschaftsparks St. Leonhard.
Zudem muss vermutet werden, dass eine Bebauung um St. Leonhard nicht zur Schaffung von bezahlbaren Wohnungen für Überlinger Familien führen wird.
Eine verdichtete Bebauung in diesem hochsensiblen Landschaftsraum wurde schon 2012 nach einem Aufschrei der Bevölkerung wieder ad acta gelegt. Heute wäre dies mit Blick auf die vorrangigen und unverzichtbaren Interessen der Allgemeinheit (Natur und Landschaft, Klimaanpassung, Gesundheits- und Erholungsfunktionen für die Bevölkerung der gesamten Stadt usw.) mehr denn je unverantwortlich.
Verschönerungsverein Überlingen
Der Vorstand
Pressemitteilung des VVÜ Überlingen im Hallo Ü unter „Vereine berichten“ im April 2021
Brunnen in Überlingen dürfen nicht versiegen!
Verschönerungsverein setzt sich für eine Wiederherstellung aller Brunnen in ihrerFunktion als Wasserspender ein.
Seit seiner Gründung kümmert sich der VVÜ um die Erhaltung und Sanierung von Brunnen, so des Hänsele- und des Neustadtbrunnen, des Trinkwasserspenders an der Greth, und erst 2021 mit der Mitwirkung an der neuen Brunnenfigur des Schwertletänzers auf dem Olberbrunnen.
Um so überraschter ist der Verschönerungsverein von den vollendeten Verfüllungen und dem Abstellen zahlreicher Brunnen in unserer Stadt und den Teilorten, und dies ohne vorherige Information der Öffentlichkeit. Natürlich ist es wichtig, Überlegungen anzustellen, wie Trinkwasser eingespart werden und laufende Kosten gesenkt werden können. Aber um welchen Preis?
Seit jeher sind Brunnen bedeutende Bauwerke in den Städten. Dazu der Überlinger Stadtarchivar Walter Liehner im Band 23 ‚“Leben am See“ 2006 mit dem Titel „Wasser für die Stadt“:„Ein Netz von öffentlichen Brunnen bildete über Jahrhunderte hinweg das Rückgrat der Überlinger Wasserversorgung, war Lebenselexier für rund 3500 Menschen und eine entsprechend große Anzahl an Vieh. Auch heute beleben eine stattliche Zahl von Brunnen die Straßen und Plätze der Stadt“.Brunnen sind wertvolle Kleindenkmäler, die Geschichten erzählen wie die beiden Fischerbrunnen in Nussdorf und in der Fischerhäuservorstadt oder die imposanten, historischen Brunnen von 1894 in Bambergen, die den Ortscharakter prägen, nur um ein paar Beispiele zu nennen. Brunnen beleben Plätze optisch und akustisch, sie kühlen an heißen Sommertagen und sie erhöhen in besonderer Weise die Attraktivität unserer Stadt und Teilorte. Immer bildeten sie wichtige Treff- und Anziehungspunkte für die Menschen, ganz besonderes auch für Kinder.
Gerne wirkt der VVÜ daran mit, dass Wege und Lösungen gefunden werden für einen ordnungsgemäßen Betrieb und damit schon bald wieder Wasser in unseren Brunnen plätschern kann.Politik und Wirtschaft sind gerade in der jetzigen Zeit in Sorge um die schwierige Situation von Einzelhandel und Gastronomie in den Städten. Um so mehr gewinnen Aufenthalts- und Lebensqualität in Straßen, auf Plätzen und in den Fußgängerzonen an Bedeutung. Hierzu nochmals Walter Liehner in „Leben am See“ 2006:„Auch wenn Brunnen ihre eigentliche Funktion als Trinkwasserspender verloren haben und heute mehr als gestaltendes Element und Attraktion gesehen werden – ein Stück Lebensqualität sind sie allemal“.